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Der Waldläufer, Dezember 2009

Ein 10-jähriges Jubiläum der "Karlsruher Spielgemeinde-Theater in der Kirche"

Ein buntes Theaterfest am 10.10.2009 in der Emmauskirche

Am 10.10.2009 haben wir das Bestehen "der Karlsruher Spielgemeinde - Theater in der Kirche" mit einem reichen Fest in der Emmauskirche mit Dekan Otto Vogel, Pfarrer Frank Schaber, Pfarrer Klaus Paetzholdt, vielen ehemaligen Schauspielern, Theater interessierten Gästen und dem jetzigen Ensemble im Foyer, im Gemeindesaal und in der Kirche gefeiert.

Viele Gäste haben sich dem Theaterworkshop mutig geöffnet und konnten sich anschließend bei Kaffee und Kuchen wieder erholen.

Die Ausstellung im Foyer zeigte von den vergangenen fünf Eigenproduktionen Kostüme, Kopf- und Stockmasken, Glockenstöcke mit Gesichtern, eine lebensgroße Puppe, Spiegel mit Perlen, Blumengebinde und außerdem die Fotoreportagen in den Alben, die Texthefte, Kritiken und die Plakate. Man staunte, was seit dem Beginn 1999 in vielfältigsten Ausdrucksformen entstanden war.

Mit Sekt und leckeren Häppchen begann die Einstimmung auf den eigentlichen Festbeginn.

Herr Dekan Otto Vogel ermunterte die Karlsruher Spielgemeinde sich "weiter zu entdecken, so wie wir eben alle lebendig unterwegs zu Glück und Freiheit, zwischen Schuld und Vergebung, oder zwischen Wahnsinn und Normalität, und mit großen Fragen in unseren kleinen Leben nach Sinn und Endlichkeit und Lebenszeit sind." Und er wies darauf hin: "Als Theaterzelt haben Sie sich Betonbauten gesucht. Zunächst. Die große Emmauskirche eben, die selber an eine Wegstrecke erinnert und eine Geschichte wach hält. Es ist ein Handeln dort in Emmaus, das sich verdichtet und am Abend die verzweifelten Gemüter in das Gleißen des nachmaligen Ostermorgens hoffnungsleicht taucht. .."

Herr Pfarrer Frank Schaber fragte nach dem Zusammenhang zwischen Theater und Kirche "Was in der Kirche die Beichte und die Absolution ist, das ist im Theaterspiel die Katharsis, die Reinigung der Seele, die durch das Miterleben des Schauspielers geschieht. ... Im Anteilnehmen erlebe ich fremdes Schicksal als mein Schicksal. Reinigung der Seele, sich selbst von außen zu betrachten und den Nächsten von innen begreifen lernen, der Rollenwechsel: in all dem gibt es Berührungspunkte von Theater und Kirche".

Herr Pfarrer Klaus Paetzholdt trug, zusammen mit Carsten Kipper, der für die erkrankte Pfarrerin Frau Monika Paetzholdt eingesprungen war, in launischer Dialogform nochmals die Unterschiede und Parallelitäten zwischen Kirche und Theater vor. "Das hier ist doch richtiges Theater. Stücke werden inszeniert, geprobt, aufgeführt."

Nach einer Power Point Präsentation mit Kernszenen der fünf Eigenproduktionen, waren die Gäste zum Höhepunkt "Ein unwirthbares Eyland" eingeladen. Da das Ensemble nun zum letzten Mal, zum 10. Mal das Stück spielte, war jeder Schauspieler engstens mit der Figur verwachsen; viele Zuschauer waren tief bewegt vom Schicksal der Caroline Schlegel-Schelling und unserer Umsetzung in die heutige Zeit.

Mit Wein, weiteren Leckereien und mitreißender Jazzmusik, gespielt von unseren Musikern, schloss sich der gemütliche Teil des Festes an, auch mit wehmütigen Gesprächen über die Vergangenheit "unserer Theaterfamilie". Auch neue Pläne wurden für das kommende Stück gesponnen. Im November 2010 wird es in der Emmauskirche uraufgeführt.

Allen, die uns bisher auf unserem Weg begleitet haben, möchten wir hier noch einmal ganz herzlichen Dank sagen.

Heide Harmsen